Während unserer Proteste gegen den Auftritt von Friedrich Merz an der Uniklinik im Zuge des Wahlkampfs blockierte eine Hundertschaft der Polizei den Weg eines Krankenwagens – und gefährdete damit aktiv Menschenleben.
Als die Sirene ertönte, räumten die Demonstrierenden unmittelbar den Weg. Doch anstatt den Rettungskräften freie Fahrt zu gewähren, öffnete die Polizei ihre Kette nicht..
Ein Sanitäter stieg aus und bekam von der Polizei die Information, dass sie nicht durchfahren dürften. Auch die ärztliche Begleitung des Fahrzeugs sprach mit der Polizei. Währenddessen war der Konvoi aus schwarzen Limousinen bereits rechts an den Rand gefahren und gewährleistete ebenfalls die Durchfahrt des Rettungswagens. Die Blockade durch die Polizei blieb jedoch bestehen – der Krankenwagen musste umkehren und einen Seiteneingang anfahren.
Die Polizei zeigte hiermit abermals anschaulich, dass sie nicht unser „Freund und Helfer“ ist, sondern dem Schutz der herrschenden Klasse dient. Im Gegensatz dazu steht das Handeln der Polizei gegenüber den Demonstrierenden. Gewaltsam wurde ein Weg gebahnt, um Merz‘ Abreise zu ermöglichen. Dabei wurde seitens der Polizei gedrängt, geschubst und einzelne Personen wurden geschlagen. Die vorausgegangen Aufforderungen an die Demonstrierenden den Bereich zu verlassen, waren so leise, dass nur wenige Menschen sie hören konnten und somit nicht alle die Möglichkeit hatten, sich der darauf folgenden Gewalt zu entziehen.
Diese unverantwortliche Behinderung eines Krankenwagens zeigt, wessen Sicherheit im Interesse der Polizei ist und wer nicht Teil der zu schützenden Gruppe im Sinne bestehender diskriminierender kapitalistischer Machtstrukturen ist.
Das Handeln der Polizei überrascht uns nicht. Es ist Normalität, dass die Polizei regelmäßig Gewalt gegen Demonstrierende anwendet. Dass die Polizei auf dem Uniklinikgelände die Durchfahrt eines Krankentransports nicht gewährleistet, ist ein klares Signal und zeigt uns die Notwendigkeit einer deutlichen Positionierung gegen die Struktur der Polizei als solche.
Wenn ihr euch ausführlicher mit Polizeikritik befassen möchtet, empfehlen wir euch als Einstieg wärmstens die Übersicht zur Polizeikritik von Ende Gelände, in der ihr einige wichtige Denkanstöße findet.